Renovierte Fassaden von Wohnhäusern aus der sozialistischen Ära, Dresden, Foto Quentin Arnaud, 2021
In den 1970er Jahren entwarfen Ingenieure und Architekten der Technischen Universität Dresden standardisierte Gebäude (Typ WBS 70 und andere), mit denen der wachsende Bedarf an Wohnraum in der DDR schnell gedeckt werden konnte. Das ganze Land sah an den Stadträndern die Türme und Riegel wachsen, in denen die von der Babyboomer-Generation gegründeten Familien untergebracht wurden.
Heute leidet dieser Gebäudebestand an Überalterung und wird saniert. Im Rahmen eines Dialogs wurde den Bewohnern vorgeschlagen, die Fassaden zu renovieren und Balkone in Form von vorgesetzten Metallstrukturen anzubringen, wie sie auf diesem Foto zu sehen sind. Dies ist eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit, den Wohnraum zu vergrößern und die Wohnung für Licht und Luft zu öffnen. Diese Gebäude sind in der Regel von großen, von den Bewohnern wenig genutzten Grünflächen umgeben, auf denen die Vegetation gewachsen ist. Die Balkone ermöglichen eine größere Nähe zu dieser Stadtnatur. Es handelt sich um eine Maßnahme, die den Bewohnern während der Pandemiezeit einen unerwarteten Mehrwert gebracht hat.
Im Gegenzug werdendie großzügigen Flächen zwischen den Gebäuden verdichtet: Hier werden neue Wohnungen gebaut. So vermeidet die Stadt, sich in das Umland auszudehnen, das im Fall von Dresden für seine hohe landschaftliche Qualität bekannt ist.
Sonia de Puineuf