Das Kraftwerk Mitte Dresden renoviert

Das Kraftwerk Mitte in Dresden war ein mit Kohle betriebenes Heizkraftwerk, das seit 1895 bestand, in den 1920er Jahren von den Stadtarchitekten Paul Wolf stark erweitert wurde und 1994 nach 99 Jahren stillgelegt wurde. Im Jahr 2016 wurde ein Komplettumbau des Hauptgebäudes und der Abbruch des Nebengebäudes abgeschlossen und das Areal wurde als kulturelle Stätte vor allem für Operetten-, Musical- und Theateraufführungen neu eröffnet. Heute findet man hier das staatliche Operettentheater, die Proberäume der staatlichen Dresdner Musikhochschule Bistro und Café T1, die Musikschule des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden, und in der ehemaligen Trafohalle den sächsischen Standort der Heinrich-Böll-Stiftung für politische Erwachsenenbildung.

Die Idee ist zukunftsweisend: Das Kraftwerk Mitte Dresden soll sich zu einem lebendigen Standort aus Kultur, Kunst und Kreativität entwickeln. Der Stadtteil Wilsdruffer Vorstadt als Tor zur Dresdner Innenstadt wird um einen Anziehungspunkt reicher. In den letzten Jahren hat sich das Gebiet ohnehin zum gefragten innerstädtischen Quartier etabliert, in dem sich Wohnen, Arbeit und Kultur gegenseitig beflügeln.

Das Kraftwerk Mitte Dresden soll hierbei Impulse setzen: Einzigartige Industriebauten werden neu genutzt, Brachflächen wiederbelebt. Neubauten in hochwertig-ästhetischer Ausführung sollen den denkmalgeschützten Baubestand ergänzen und den Charakter des kreativen Quartiers unterstreichen. Grundsätzlich bleiben alle bestehenden Gebäude erhalten und das Erscheinungsbild des ehemaligen Heizkraftwerks gewahrt. Eindrucksvolle Industriedenkmäler erfahren ihre Wiederbelebung und geben dem Standort ein unverwechselbares Gesicht.

Hans-Georg Lippert