Quéliverzan-Türme im Bau, Brest, 1954, Stadtarchiv Brest

Diese Fotografie zeigt die Wohnblöcke im Stadtteil Quéliverzan. Diese Hochhäuser gehören zu den so genannten „Betonblumen“, die es erlaubten, die Bevölkerung von Brest, die vorübergehend in den Baracken untergebracht war, umzusiedeln. Es handelte sich um eine von sechs „Experimentalbaustellen“, die in Frankreich eingerichtet wurden, um neue städtebauliche und bauliche Praktiken zu testen.

Ihre Architekten, Raymond Lopez und Raymond Gravereaux, waren kurz vor dem Krieg durch den Bau des Morvan-Krankenhauses bekannt geworden, einem schönen Beispiel für die Architektur des modernistischen Klassizismus in Brest. Sie schlugen hier Gebäude vor, deren Modernität radikaler war: V-förmige Stützen tragen die Türme mit quadratischem Grundriss und vorgefertigten Fassaden mit standardisierten Öffnungen (Fenster und Loggien). Bei einer Sanierung in den 1980er Jahren wurden sie mit grauen und blauen Fliesen verkleidet.

Diese 12-stöckigen Gebäude waren die ersten „Wolkenkratzer“ in Brest.  Sie symbolisieren die Kühnheit des Wiederaufbaus jenseits der Festungsmauern, wo die weniger ambitionierte „weiße Stadt“ entstand.

Sonia de Puineuf