Baracken von Kerédern, ca. 1950, Stadtarchiv Brest

Der Wiederaufbau des Stadtzentrums von Brest begann schnell nach dem Krieg. Die Bewohner wurden in provisorischen Siedlungen untergebracht, die vollständig aus Baracken bestanden. Diese kleinen Holzhäuser, die eine lebensrettende Notlösung darstellten, wurden zum Teil von den Amerikanern als Bausatz geliefert.

Dieses Foto aus dem Stadtarchiv zeigt die Siedlung Kerédern, die wie eine kleine Stadt mitten auf dem Land aus dem Boden wuchs. Die in regelmäßigen Reihen angeordneten Baracken waren mit Annehmlichkeiten ausgestattet, zu denen die Bewohner von Brest vor dem Krieg größtenteils keinen Zugang hatten. Jedes Haus trug eine Nummer, die zur Adresse des Bewohners wurde, der dort für eine bescheidene Miete untergebracht war. Die Straßen hatten keine Namen. Die Baracken sahen alle gleich aus, nur ihre Größe war unterschiedlich.

Trotz dieser scheinbaren Kargheit wurde das Leben in den Baracken mit Enthusiasmus und Solidarität organisiert. Eine Art soziale Utopie, die so nicht geplant war, nahm dort für einige Jahre Gestalt an. Sie ließ an die Möglichkeit eines kollektiven Glücks glauben, das durch Kinder, die gemeinsam auf der Straße spielten, und Nachbarn, die Mahlzeiten teilten, veranschaulicht wurde.

Nach und nach hingen die Barackenbewohner an ihren selbstgebauten Häusern, die sie nach ihren Wünschen gestaltet hatten und die sie nicht mehr verlassen wollten. Für einige von ihnen war der Umzug in die neu gebauten Mietshäusersehr unangenehm.

Sonia de Puineuf