Plan von Brest nach dem Entwurf von Vauban, Ende 18. Jh., Stadtarchiv Brest
Sébastien Le Prestre de Vauban (1633-1707) war zweifellos der berühmteste Festungsplaner seiner Zeit, wenn nicht sogar aller Zeiten. Sein Ruhm war international. Als Ingenieur und Militärarchitekt gab er Frankreich den „Eisernen Gürtel“ – ein Verteidigungssystem aus Festungen, das bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts und sogar noch darüber hinaus funktionierte.
Als er zum „Kommandanten des Standorts Brest“ ernannt wurde, hielt er sich eine Zeitlang in dieser Stadt auf, deren Geomorphologie und Stadtkörper er unbefriedigend fand. Dieser Plan, der von einem Anonymus gezeichnet wurde, passt sich mit einiger Schwierigkeit an Vaubans Vorstellungen von der Organisation der Straßen an, die er gerne in einem regelmäßigen Raster angelegt hätte. Wir sehen, dass dieses Prinzip nicht nur auf dem linken Ufer der Penfeld („Brest selbst“), sondern auch auf dem linken Ufer (Recouvrance) angewandt wurde. Diese beiden städtischen Einheiten sind durch eine Festungsmauer vereint, die jedoch ein echtes Problem darstellen wird, wenn die Stadt sich vergrößern muss.
Jenseits der Bastionen breitet sich das grüne Land mit seinen Feldern und Wegen aus, die bereits die im 19. Jahrhundert am Rande der historischen Stadt angelegten Straßen vorwegnehmen.
Sonia de Puineuf