Bernardo Bellotto, genannt Canaletto oder Canaletto der Jüngere, Dresden vom rechten Elbufer aus gesehen, unterhalb der Augustusbrücke, 1747, Gemäldegalerie Alter Meister Dresden

Der Italiener Bernardo Bellotto (1721/22 – 1780), ein Neffe des berühmten venezianischen Malers Canaletto, der sich selbst so nannte, malte dieses große Gemälde während seines Aufenthalts in Dresden. Es ist eine der berühmtesten Ansichten der Stadt im 18.. Jahrhundert, als sie wegen ihrer Pracht die Blicke von Künstlern aus ganz Europa auf sich zog.

Der Maler hat ihre schönsten Bauwerke leicht überdimensioniert dargestellt (Augustusbrücke, Frauenkirche, Katholische Hofkirche). Ihre Silhouetten heben sich vor einem großen blauen Himmel ab, während sie sich gleichzeitig in der Elbe spiegeln. Es handelt sich um eine grandiose Darstellung im Stil der Veduten (Stadtansichten) – einer damals sehr beliebten Art der Malerei. Mit seiner sorgfältigen Pinselführung war Bellotto darauf bedacht, die elegante Architektur der Stadt und das Treiben auf dem Fluss genau wiederzugeben. Mit seiner raffinierten Palette schuf er eine helle und beruhigende Atmosphäre.

Dieses Gemälde ist Teil einer großen Serie von Gemälden, die Bellottos Faszination für die sächsische Hauptstadt zeigen. Diese Bilder, die zum Träumen anregen, nähren die Vorstellungswelt von Dresden im Laufe seiner Geschichte, bis sie den Akteuren des Wiederaufbaus des historischen Zentrums der Stadt am Ende des 20.. Jahrhunderts als Referenz dienen.

Sonia de Puineuf