Brunnen-Skulpturen Les Lacs von Marta Pan in Brest, rue de Siam, 1989, Stadtarchiv Brest

Diese Fotografie zeigt die Brunnen, die von Marta Pan (1923-2008), einer in Frankreich ansässigen Künstlerin ungarischer Herkunft, geschaffen wurden. Die Brunnen befinden sich in der Rue de Siam an ihrer breitesten Stelle, die ursprünglich von einer Querachse unterbrochen wurde. Dies ist genau die Stelle, die Mathon 1948 in seiner Zeichnung darstellte.

Die Brunnen sind ein Auftrag der Stadt Brest aus den 1980er Jahren. Sie sind nur ein Fragment eines Kunstwerks, das sich von der Place de la Liberté bis zur Penfeld erstrecken sollte. Es dreht sich um das Thema Wasser, das als Metapher für das städtische Gedächtnis genommen wird und an verschiedenen Stellen wieder auftaucht. Das Projekt wurde nicht zu Ende geführt und nur die sieben Brunnen, die sogenannten Les Lacs, wurdenaufgestellt. Die geometrischen Volumen aus poliertem schwarzem Granit passen gut zu Marta Pans abstraktem Vokabular und der Idee einer universellen Kunstform, die sich nahtlos in die wiederaufgebaute Stadt einfügen kann.

Die Installation des Kunstwerks löste jedoch heftige Debatten aus. Bis heute haben die Brester eine leidenschaftliche Beziehung zu diesen Brunnen, die mal bewundert, mal gehasst werden. Ihre Präsenz im städtischen Raum zeugt von dem Willen, die Lücken zu füllen, die Mathons Stadtplanung real und im übertragenen Sinne des Wortes erzeugt hat.

Sonia de Puineuf