Gussy Hippold-Ahnert, Badeanstalt zum Blauen Wunder, 1935, Hygiene-Museum Dresden

Gussy Erika Hippold-Ahnert (1910-2003) stellt in diesem kleinen Aquarell aus den 1930er Jahren die Loschwitzer Brücke dar, die 1893 eingeweiht wurde und den Beinamen “Das blaue Wunder” erhielt. Ihre Eisenkonstruktion, die ohne Pfeiler im Fluss auskommt, galt als technische Meisterleistung und wurde als solche von vielen bewundert. Die Brücke wurde schnell zu einem der Wahrzeichen der modernen Stadt Dresden.

Am Fuß der Brücke zeigt der Künstler ein Badehaus, das man über einen kleinen Steg erreichte. Die Stadt Dresden war dafür bekannt, dass sie Fragen der öffentlichen Gesundheit einen hohen Stellenwert einräumte. Außerdem verband die Loschwitzer Brücke die Stadt mit dem Stadtteil Loschwitz, wo um die Jahrhundertwende zahlreiche Sanatorien errichtet wurden. Persönlichkeiten aus Kunst und Politik hielten sich hier auf und trugen dazu bei, ein neues Image von Dresden zu prägen: das der Hauptstadt der Hygiene.

Sonia de Puineuf