Der (Wieder-)Aufbau geht weiter

Der Abschluss des Wiederaufbaus der Städte nach den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs markiert das Ende eines umfangreichen Prozesses, aber nicht das Ende einer umfassenderen Dynamik des Bauens.

In Frankreich wurde der Wiederaufbau der Städte nach dem Zweiten Weltkrieg 1958 als abgeschlossen betrachtet, als das “Ministère de la Reconstruction et de l’Urbanisme” in “Ministère de la Construction” umbenannt wurde. In der DDR wurde mehrfach darüber diskutiert, ein Datum festzulegen, das den Abschluss des Wiederaufbaus besiegelte. Die Fortschritte auf den Baustellen spiegeln eine andere Realität wider.

Brest 

In Brest wurde der Wiederaufbau 1961 mit dem Bau des Rathauses auf dem Place de la Liberté abgeschlossen. Auch danach wurde die Stadt weiter ausgebaut, modernisiert und umgestaltet, wie der Bau der Université de Bretagne occidentale 1972, der Buchhandlung “Dialogues” 1976 auf dem ehemaligen Square Monseigneur Roull, des “Quartz” zwischen 1981 und 1988 nach dem Brand des “Palais des Arts et de la Culture” oder des Le Carène, das mit dem Architekturpreis der Bretagne ausgezeichnet wurde, zeigen. 

Die Rückübertragung einiger Militärgelände an die Stadt ermöglichte die Entwicklung von Großprojekten – wie die Marina du Château, die Ateliers des Capucins und ihre Seilbahn -, die der Stadt nicht nur einen neuen Umfang, sondern auch ein neues Image verliehen. In diesem Zusammenhang spielen Fragen der nachhaltigen Entwicklung eine wichtige Rolle bei den angestellten Überlegungen, wie die Überlegungen der Studenten des Instituts für Geoarchitektur der UBO über die Umwandlung von Blockkernen belegen.

16.1 Wolkenkratzer in Brest – ein Symbol des Fortschritts.

Die Türme von Queliverzan auf Stelzen, gebaut 1951-1954 außerhalb des Wiederaufbaugebietes. 

16.2 ” Le Quartz “

ersetzt 1981-1988 den “Palais des Arts et de Culture” nach einem Brand.

16.3 Die “Seen” von Siam – Verschönerung der Tristesse.

Das Kunstwerk von Marta Pan ersetzt den ehemals fließenden KFZ-Verkehr durch einen Wasserlauf, 1988.

16.4 Zerstörter öffentlicher Raum oder Raum für “Dialoge”?

Die Buchhandlung “Dialogues” besetzt auf der städtebaulichen Querachse den Square Mons. Roull, 1989.

16.5 Die Seilbahn zum Plateau des Capucins

Innovatives städtisches Verkehrsmittel, das eine Verbindung zum Plateau des Capucins herstellt, das seit 2016 neu entwickelt wurde.

16.6 Hochburg der aktuellen Musik      

“La Carène”, ein Ort der musikalischen Kreativität, 2008 mit dem Prix Architecture Bretagne ausgezeichnet.

16.7 Die Zukunft der Stadt….?

Dresden

In Dresden zum Beispiel wurde der Wiederaufbau der Semperoper erst 1985 abgeschlossen. Im Jahr 1990, als die beiden deutschen Staaten wiedervereinigt wurden, bestand das Stadtzentrum teilweise noch aus Brachland, das zu Grünflächen umgestaltet werden sollte. 

In den folgenden Jahren wurde der Wiederaufbau mit dem Bau des nördlichen Endes der Prager Straße bis zum Altmarkt, dem Wiederaufbau des Schlosses, der Frauenkirche mit der Anlage des Neumarkts und vieler anderer Gebäude und Ensembles fortgesetzt. Parallel zu diesen Baustellen wurde der Wiederaufbau Dresdens von einer Debatte begleitet, die sich mit der Revision-Umgestaltung bestimmter Ensembles (Prager Straße) oder deren Abriss-Rekonstruktion (Webergasse – Altmarktgalerie) befasste. Bis heute ist dieser (Re-)Konstruktionsprozess noch nicht vollständig abgeschlossen. 

16.8 Eine gut verborgene Modernität

Die “originalgetreu” wiederaufgebaute Semper-Oper und ihre Servicegebäude im postmodernen Stil, 1985.

16.9 Transparente Demokratie

Der Sächsische Landtag, das jüngste Parlamentsgebäude in Deutschland, 1991-1994.

16.10 Kulissen der nostalgischen Sehnsüchte

Der originalgetreue Wiederaufbau der Frauenkirche, die als Trümmerhaufen ein Mahnmal der Zerstörung seit 1945 ist, und des Neumarkts sind ab 1989 Gegenstand kontroverser Diskussionen.

16.11 Ein befestigtes und „verdrehtes“ Heiligtum

Die neue Synagoge, ein neues Symbol des jüdischen Glaubens in der Nähe des alten Standorts, 1997-2001.

16.12 Ein leuchtender Kristall

Ein Kino im expressiven Stil (1996-1998), neben den Plattenbauwohngebäuden, die in der DDR errichtet wurden.

16.13 Kontrast zweier Systeme

Die Prager Straße, Symbol des DDR-Modernismus, 1994-2010 umgestaltet.

16.14 Die Zukunft der Stadt….?