Der Kompetenzgenerator – Universitäten

Universitäten sind Orte der Lehre und Forschung, aber sie wirken auch wie ein Magnet, der Menschen und Institutionen anzieht, die gemeinsam neues Wissen generieren. Forschungsinstitute und Studenten beeinflussen und prägen somit die Städte und das Leben, das sich in ihnen abspielt.

Brest

Brest ist der Hauptstandort der Université de Bretagne occidentale (UBO). Nach dem Krieg stieg die Zahl der Studierenden in Frankreich rapide an, was zur Gründung von Außenstellen der Universitäten führte. Die Idee, in Brest eine Hochschule aufzubauen, wurde 1957 vorangetrieben, auch weil man sich darum sorgte, die Stadt aus ihrem Tief herauszuholen. Ein wissenschaftliches Universitätskolleg, das der Universität Rennes unterstellt war, wurde 1959 in provisorischen Räumlichkeiten in der Rue Duquesne eröffnet, bald gefolgt von einem Literaturkolleg und einem Rechtsinstitut. 

1962 wurde das erste der permanenten Universitätsgebäude für die naturwissenschaftliche Fakultät auf dem Plateau de Bouguen im Bereich der Festungsanlagen errichtet, anstelle der Barackensiedlung, die sich dort befand. Anschließend wurde die angrenzende Baustelle für die geisteswissenschaftliche Fakultät errichtet und damit der Bau eines Campus eingeleitet. 1971 erhielt Brest schließlich eine Volluniversität.

Als die Zahl der Studienfächer und der Studierenden zunahm, wurden in den 1990er Jahren weitere Fakultätsgebäude errichtet, wie z. B. das Gebäude im Stadtzentrum – an der Stelle des ersten Universitätskollegs -, in dem heute die Fakultät für Geisteswissenschaften “Victor Segalen” untergebracht ist.

15.1 Institut des Lettres et Sciences Humaines, provisorische Gebäude, rue Duquesne, Gesamtansicht um 1960 

15.2 Wissenschaftliches Universitätskolleg auf dem Plateau Bouguen, um 1965 

15.3 UBO, Faculté des Sciences et Techniques, das ehemalige Collège scientifique universitaire, Eingang avenue Victor Le Gorgeu, 2022 

15.4 UBO, Fakultät für Geisteswissenschaften “Victor Segalen”, rue Duquesne, 2009 

Dresden

Die Universität Dresden wurde 1828 als “technische Lehranstalt” gegründet. Anfangs fand der Unterricht in einem Pavillon auf den Terrassen der Stadtbefestigung am Ufer der Elbe statt. Im Jahr 1846 erhielt die Schule einen eigenen Neubau am Antonplatz und 1875 ein repräsentatives Hauptgebäude neben dem heutigen Hauptbahnhof.

Ab 1900 und bis in die 1930er Jahre hinein breitete sich die Universität auf einem in der Südvorstadt geschaffenen Campus aus. Gleichzeitig wurde die Forstakademie Tharandt, die im 18. Jahrhundert gegründet worden war, der Universität angegliedert.

15.5 Universität Dresden, Hauptgebäude am Bismarckplatz, um 1875

15.6 Universität Dresden, Modell des neuen Campus, 1904 

1945 wurde ein Großteil der Gebäude schwer beschädigt, doch schon kurz nach Kriegsende entstanden die ersten Pläne für den Neubau. Sie sahen vor, den bisherigen Campus weiterzuführen und nach Osten zu erweitern. Mit der Planung der verschiedenen Gebäude wurden die Architekturprofessoren Walter Henn und Karl Wilhelm Ochs betraut, die die Gebäude in einem nüchternen, traditionalistischen Stil errichteten.

Mit der Gründung der Hochschule für Verkehrswesen im Jahr 1952 übernahm Walter Henn auch deren Gesamtplanung. Sein Ziel war es, die Universität über die School of Transportation mit dem Stadtzentrum zu verbinden. Ab 1954 überarbeitete Richard Paulick diesen Plan, um südlich des Hauptbahnhofs eine komplette Universitätsstadt zu schaffen, die eng mit dem Stadtzentrum verbunden war. Paulicks Gebäude wurden in einem Stil errichtet, der sich auf die damals übliche “nationale Tradition” bezog.

1992 wurde die Verkehrshochschule aufgelöst und ihre Gebäude wurden von der neuen Hochschule für Wirtschaft und Technik übernommen.

15.7 Entwurf für ein Studentenwohnheim 1951/1954, Grundriss 

15.8 Institute für Mathematik und Physik, Zeichnung 1952 

15.9 Universität Dresden, Kutzbach-Bau, 1961 

15.10 Hochschule für Verkehrswesen, Hauptgebäude, Zeichnung 1954 

15.11 Universität Dresden, Beyer-Bau, Rekonstruktion